Samstag, 17. Februar 2007

Empfängnisverhütung

Hier mal wieder ein kurzer Zwischenstand inkl. Minierlebnisbericht aus Nicaragua, bevor ich morgen zurück nach Costa Rica düse.

Steini kann hier aufhören zu lesen - es ist alles im Lack (smile)!!!

War zuletzt 6 tage auf der Isla de Ometepe - das war dreamhaft! Sehr relaxed und easygoin', was zum Motto dieser Reise geworden ist.
Die ersten 3 Tage hab' ich in 'nem Hostel von "local people" verbracht. Very nice.
Auf der Terrasse lief ständig die Glotze und die Kids (7 an der Zahl) hatten großen Spass an Jackie-Chan-Filmen. In den 3 Tagen lief mindestens 5 mal "The Drunken Master" und die Kids, fanden es jedesmal wieder zum brüllen komisch. Wenn NICHT Jackie-Chan lief, dann Supermann oder irgendwelche futuristischen (aber deswegen nicht unbedingt guten) japanischen Zeichentrickfilme.
Wie gesagt - sehr entspannend (smile).

Außerdem gab’s 2 Vulkane zu bekraxeln. Der eine bestach durch einen Aufsteig über schlammige Abhänge, durch undurchdringliches ast- und Wurzelwerk und ich hab' mir mindestens 3 mal volles Brett die Rübe an irgendwelche bekloppten Ästen angedängelt (von Knie- und Schienbeinläsionen mal zu schweigen). Dafür ist der Zeh wieder einigermaßen heile. Den zweiten Vulkan (Name "Concepción", d.h. "Empfängnis") musste ich leider auslassen, da ich keinen Guide gefunden habe, der crazy genug war, mit mir hochzukraxeln. "Empfängnis" hatte nämlich vor ein paar Tagen 'ne Erpution und ist derzeit irgendwie sauer (auf was oder wen auch immer). Also hüten sich derzeit die local-guides vor verwegenen Besteigungen. "Empfängnisverhütung" sozusagen.


Vulkan "Empfängnis"...


Dann war ich noch eine Nacht in einer Unterkunft auf so 'ner ökigen Finca, wo Kaffee und anderes Gemüse angebaut wird. eigentlich auch ganz nett (die location war genial). Allerdings fand dort gerade so eine Art Workshop statt, wo ca. 35 Bioprodukt-bewegte-Drittweltaktivisten über ökologische Anbaumethoden debattierten und überlegten, wie sie den aaanhaaamischen bessere Anbaumethoden aufdrücken können. Während ich mein Abendessen menkelte schnappte ich ein paar Gesprächsfetzen auf, so z.B.
"should we allow them to grow cows?"
"what about agro-forestry?"
"Lets talk about the sun"
"Lemmon-grass ist also a nice crop"
....... Peace, ey, man!
... und wir fliegen auch nur mit Flugzeugen in die dritte Welt, die mit Rapsöl betrieben werden. Alter, peace!
... und die statt aus Aluminium und Stahl aus ökologisch angebautem Teakholz gebastelt sind, peace!
Ey! man!
... und wir haben Altpapier und Pappmachee in der Birne, statt 'nem Gehirn.
PEEAACCCEEE!!!
Alter!

Da mir mein Essen mit fortdauernder Gesprächsdauer immer weniger mundete (Essgenuss und Länge der Workshopdebatte verhielten sich sozusagen umgekehrt proportional) hatte ich eine geniale Idee. Wie wäre es, wenn ich mein Essen etwas mit Chilly-sauce aufpeppe?
Dummerweise befand sich die nächste Flasche mit Chilly-sauce auf einem der Tische der emsig debattierenden angehenden Landwirte. Ich also rüber und schnappte mit die Pulle Chilly - pro forma noch die Frage, ob ich mir die mal kurz ausleihen könnte.
Die Reaktion war ausgelassener aber vehementer Protest und ich wusste erst mal gar nicht was los war, bis eine der Aktivistinnen meinte, da sei kein Chilly drin, sondern "massage-oil"......... Peace.....!
Sprachlos.....

Es gibt noch andere Geschichten, aber die lass ich jetzt mal weg, sonst liest den mist hier gar keiner mehr und Steini - als fan von kurzen, bündigen mails - bekommt zuhauf Zulauf.

Ein letzter Gruss aus Nicaragua, demnächst wieder aus Costa Rica.
Haltet die Stellung (wie oder wo auch immer) und lasst es euch gut gehen (viel peace @ freedom for everyone, ey, alter! man!).

Mittwoch, 7. Februar 2007

"Irgendwie ein Trottel...!"

Hola Chiguatos,

tutto im lacco en Germanien? (besuche hier gerade einen esperanto-Anfängerkurs).

Bin heute von ´nem genialen Vulkan-Trip zurück. Hat 2 Tage gedauert und biwakiert wurde in der Nähe des Gipfels bei Kyrill-verdächtigen Windgeschwindigkeiten.
An Schlaf war nur deshalb zu denken (bzw. hat geklappt), weil wir uns am Vorabend der Wanderung sicherheitshalber schön zugeschüttet und fast gar nicht gepennt haben.
Super Trick - hat funktioniert!


Nicaraguanische Partisanen
bei Vulkanbestigung


Partisanen in zivil


Ansonsten sahen wir - als wir die Zivilisation wieder erreichten - aus wie die letzten Kohlekumpels. total versifft und fertig. Aber das WIRKLICH Schöne an diesem Trip war, dass meine beiden öesterreichischen Kollegen, nach der Wanderung + beim 3. Bier endlich mal mit der Wahrheit rausrueckten: Sie meinten, ich sei ja

"locker druff" aber "irgendwie auch ein trottel".

Ja, ich mag sie auch!


Samstag, 3. Februar 2007

AmPUTAción!

Hola Guajiros!

Que pasa? Como va todo?
Bei mir ist soweit alles im Lack (Steini, kannst hier aufhoeren zu lesen).

Vielleicht mal abgesehen davon, dass es einfach ZU heiss ist (ca. 35 bis 38 Grad) und man leider viel zu viel Bier trinken muss, um den Koerper auf ein gesundes Mass runterzukuehlen.

Heute hatte ich ausserdem eine interessante Begegnung mit einem rostigen Nagel, der aus dem Beton rausguckte und ich - ganz vertieft im meine Beschaeftigung als Hans-guck-in-die Luft - voll mit meinem grossen Onkel dagegengelatscht bin. Der Sack (also der "Nagel") hat sich schoen, schoen unter den Zehnagel gebohrt und dabei ordentlich Haut abgeflext. Ich hab gut gebruellt und als ich meinen gespaltenen Zeh sah, wurde mit latent schwindelig. Das Rumgehopse war, glaube ich, echt sehenswert. Allerdings hat es zum Glueck keiner gesehen, denn es trug sich alles auf dem Dach der hiesigen Kathedrale in León (d.h. "Löwe) / Nicaragua zu.

Der Löwe von León


Mein Host aus dem Backpacker bemerkte hierzu lakonisch:
"May be cristians don´t like you?"
May be, he´s right...!???

Naja, ... meine österreichischen Kumpels (Max & Tom), mit denen ich seit ein paar Tagen unterwegs bin, fiel fast das Frühstück aus dem Gesicht, als sie mich (und meinen verunglückten großen Onkel) sahen, als geübte Krankenpfleger waren sie jedoch nicht besonders schockiert, sondern schlugen vor, ihre chirurgischen Fähigkeiten an mir zu demostrieren.
Grinsend guckten Sie zuerst meinen Zeh, dann sich und dann mich an und meinten wie im Chor:

"Amputación"!

Sehr witzig!!!

Naja, am Ende haben sie mir noch nett geholfen und dem Onkel einen sehr sexy Verband verpasst.
Sieht in FlipFlops echt total bekloppt aus kann ich Euch sagen.

Ist aber bestimmt eine tiptop-supi Vorbereitung fuer meine Fullmoon-Vulkan-Wanderung heute nacht auf den Momotombo. Dauert ja nur 15h (und sind nur 20km). Das geht mit ´nem gespaltenen Zeh bestimmt echt prima (vielleicht sollte ich eine 2L-Pulle ortsüblichen Rum mitnehmen..???
Zur Betaeubung).

Ansonsten ist alles supi!

Momotombo (so heißt der)