Hákarl (Gammelhai) oder „only-Icelanders-are-normal“
Im Nordwesten der Insel, genauso genommen auf der Halbinsel Snaefellsness befindet sich an der Landsrasse 54 ein metallnes Werbehaischild, ähnlich wie in Spanien der überdimensionale Osborne-Stier (heutzutage meist mit 78 Windkraftanlagen im Hintergrund).
Aber zurück nach Island.
Das Schild weist den Weg zu einem Museum und dem Gehöft von Hildibrandur Bjarnason und dessen Sohn Guðjón Hildibrandsson. Der Clan der Bjarnasons und Hildibrandssons ist einer der letzten auf Island, der die Tradition pflegt, eine weltberühmte kulinarische (!) Spezialität zuzubereiten - den Grönlandhai.
Das Besondere an dem ollen Hai ist weniger der Hai an sich, sondern seine ungewöhnliche Art der Zubereitung; korrekterweise müsste man sagen: Genießbar-Machung, wenn es den zweiten Tel des Wortes gäbe.
Er, also der Grönlandhai, wird nämlich erst dadurch genießbar, dass man ihn für mehrere Monate einbuddelt …. und vergammeln lässt, dadurch wird der im Fleisch abgelagerte Hartstoff zu leckerem Ammonaik abgebaut und das ist schon mal die halbe Miete auf dem Weg zur Bekömmlichkeit.
Daher, also wegen des Fermentierungsprozesses, auch der deutsche – aber nicht ganz faire - Ausdruck „Gammelhai“.
Isländer, bekanntermaßen große Freunde der Neutralität, sprechen lediglich von „Hákarl“ (= Hai) und wissen ganz genau, was gemeint ist.
Unter dem Schlagwort „Hákarl“ findet man bei Wikipedia folgende Info:
„Geruch und Geschmack des Gerichts sind sehr intensiv und können bei Kulturfremden Ekel auslösen, mitunter auch bei Isländern selbst.“
Und weiter: „Dem Gericht werden in Island verdauungsfördernde Eigenschaften zugeschrieben, beim Verzehr größerer Mengen kann es zu Durchfall kommen.“
Halt, Stopp!
Nicht nur verdauungsfördernde Eigenschaften, sondern sämtliche denkbaren postiven Eigenschaften auf Leib, Magen und Seele.
Außerdem: „Größere Mengen“ ist natürlich relativ, ich empfehle 1, max. 2 Happen zu probieren (Haribo-Coloradostückgröße), gerne abgeschmeckt mit einem Stück Stockfisch; bei Stockfischmangel darf auch gerne ein Krümel Schwarzbrot gereicht werden.
Und das mit dem Ekel-bei-Isländern halte ich für eine Mär.
Noch nie ward ein Isländer gesehen, der sich NICHT in größter Gier mit Speichelspuren in den Mundwinkeln auf den kleinsten Happen Hákarl gestürzt hätte.
Bei einem meiner Aufenthalte mit einer Gruppe hat sich unser isländischer Busfahrer eine Portion Hákarl einpacken lassen und immer dann, wenn er Hunger hatte, und das war ziemlich oft der Fall, eine Schippe Gammelhai in den Rachen geworfen. Dann fing es im Bus immer mächtig und ziemlich pestilenzhaft an zu stinken. Vom Beifahrersitz her warf ich ihm immer einen versuchsweise freundlichen Blick zu, hätte aber auch nichts dagegen gehabt, wenn der während der Fahrt den Gammelhai verschlossen gelassen hätte [dann schon lieber Raucher, haha….].
Naja, jedenfalls fragten mich die Gäste am Abend, ob wir denn auf der Fahrt an Fischfabriken vorbeigefahren sind, sie hätten nichts gesehen (es war auch nichts zu sehen außer unbesiedelter platter Lavalandschaft). Daher antwortete ich ohne mir ein Grinsen verkneifen zu können: „Da waren keine Fischfabriken“, woraufhin sie, glaube ich, den Grund des bestialischen Gestanks errieten. Mittler Weile kannten sie ja auch unseren sympathischen Busfahrer, der übrigens immer dann, wenn wir Vergleiche anstellten über isländische und deutsche Traditionen, Riten und Essgewohnheiten, freudig verkündete:
„You Germans are a little bit strange; only we Icelanders are normal“.
Wer die Hákarl-Geschichte drekt von Guðjón Hildibrandsson erfahren möchte, der lese bitte unter folgendem Link weiter. http://www.landogsaga.is/section.php?id=321&id_art=357
In diesem Schuppen wird der Hai
nach dem dreimonatigen Fermentierungsprozess
für weitere 3 Monate luftgetrocknet.
Es riecht etwas streng....
nach dem dreimonatigen Fermentierungsprozess
für weitere 3 Monate luftgetrocknet.
Es riecht etwas streng....
Telefonbuch und Namensstammbaum
Telefonbücher folgen aus Island einer anderen Systematik, als wir das aus unserer Heimat (oder einem beliebigen anderen Land) gewohnt sind.
Natürlich sind sie auch nach Buchstaben geordnet aber nach den Vornamen – es gibt ja schließlich auch nur rd. 300000 Isländer, hahaha.
Wie auch in anderen skandinavischen Ländern, dominieren zu fast 50% Nachnamen, die auf –sson Enden, also Irgendjemandenssohn. Die anderen fast 50% enden auf –dottir, Irgendjemandenstochter. Ganz einfach.
Die Tocher, erhält als Stammnamen ihres Nachnamens, den Vornamen der Mutter plus das Suffix „-dottir.“
Also „Helga Helgasdottir“ ist Helga, Tochter von Helga.
Blödes Beispiel.
"Gerður Helgasdottir", ist Gerður, die Tochter von Helga.
Klar?
In manchen Fällen, hat eine Isländerin jedoch einen männlichen Nachnamensstamm.
Z.B. "Þora Tomasdottir" – Þora, Tocher des Tomas.
In diesem Fall weiß jeder, dass Tomas kein guter Ehemann war oder ihm aus anderen Gründen die Frau abgehauen ist.
Ganz anders bei den männlichen Isländern.
Die erhalten als Namensstamm ihres Nachnamens…. –NA? Genau, den Vornamen des Vaters. Beispiel: „Jan Jonsson“ ist Jan, der Sohn des Jon. Schick oder?
In einigen Fällen jedoch trägt ein Isländer als Nachnamensstamm, einen Namen, der deutlich weiblich klingt, z.B. „Þor Helgasson“, Þor, Sohn von Helga.
Das kann zwei Gründe haben, z.B. hat sich der Sohn mit dem Vater entzweit, weil dieser den falschen Fußballclub gut findet, also z.B. Bayer Uerdingen oder den FC Getafe und daher aus Protest oder um den Vater auf die Palme zu bringen den väterlichen Nachnamen abgelegt und den mütterlichen Nachnamen angenommen hat - oder, was häufiger der Fall ist - die Mutter weiß einfach nicht (mehr), wer der Vater ist, hahaha.
Bildergalerie
Landeanflug Reykjavik - 00:20h
Unser "Hochlandbus"
Im Thingvellir-Nationalpark, wo das altisländische Parlament (Althingi) tagte
und Amerika geotektiosch auf Europa triff, bzw.
sich beide voneinander entfernen
Der Gulfoss ("foss" = Wasserfall), rd. 200m²/sec
Gullfoss mit Regenbogen
Der Stokkur ("Butterfass"-Geysir) kurz vorm Ausbruch
("man sieht's ihm an, wenn er kommt....")
Spritz.
Manch einer kriegt 'ne Dusche ab, tut aber so, als wär nix gewesen....
(und telefonischert unauffällig mit seinem Kumpel Vladimir in Nowosibrisk).
Im Hochland an der Hrossarborg (= "Pferdeburg")
Zeltcamp an der Askja
Wegweiser im Nirgendwo
Am Dettifoss, dem größten Wasserfall Europas:
bis zu 1600 m²/sec und 120.000t Gestein und Geröll / Tag!
Gischt und Regenbogen
Ásbyrgi, der gigantische Fußabdruck
von Odins achtbeinigem Pferd Sleipnir
Die Jökullsá im Jökullsargliufur-Nationalpark
Basaltfelsen
66°12' - der nördlichste Punkt unserer Reise
auf der Törnes-Halbinsel
Auf Walbeobachtung auf dem Skjáulfandifljot
bei Húsavik (= "Häuserbucht")
Lustige Verkehrsschilder
Bei Landmannalaugar,
den "heißen Quellen der Männer von Land"
Bunte Felsen
Bunte Wanderer
Fjallabuð (= "Mountain Mall")
Camp und abgesoffener Jeep
Camp "von oben"
Sonnenuntergang am Zeltcamp
Kap Dyrhólaey (= "Türhügelfelsen")
Der 60m hohe Seljalandsfoss an der Südküste
Jökullsárlon, die "Gletscherlagune"
und dem Vatnajökull im Hintergrund,
dem größten Gletscher Europas (9000km²)
An der Nordküste der Snaefellsnes-Halbinsel
Der sagenumwobene Snaefell, Inspiration für viele Künster
(Jules Verne, Halldór Laxness). Bei Esotherikern gilt er als "das dritte Auge Islands".
Wo sind die anderen beiden?????
Unser "Hochlandbus"
Im Thingvellir-Nationalpark, wo das altisländische Parlament (Althingi) tagte
und Amerika geotektiosch auf Europa triff, bzw.
sich beide voneinander entfernen
Der Gulfoss ("foss" = Wasserfall), rd. 200m²/sec
Gullfoss mit Regenbogen
Der Stokkur ("Butterfass"-Geysir) kurz vorm Ausbruch
("man sieht's ihm an, wenn er kommt....")
Spritz.
Manch einer kriegt 'ne Dusche ab, tut aber so, als wär nix gewesen....
(und telefonischert unauffällig mit seinem Kumpel Vladimir in Nowosibrisk).
Im Hochland an der Hrossarborg (= "Pferdeburg")
Zeltcamp an der Askja
Wegweiser im Nirgendwo
Am Dettifoss, dem größten Wasserfall Europas:
bis zu 1600 m²/sec und 120.000t Gestein und Geröll / Tag!
Gischt und Regenbogen
Ásbyrgi, der gigantische Fußabdruck
von Odins achtbeinigem Pferd Sleipnir
Die Jökullsá im Jökullsargliufur-Nationalpark
Basaltfelsen
66°12' - der nördlichste Punkt unserer Reise
auf der Törnes-Halbinsel
Auf Walbeobachtung auf dem Skjáulfandifljot
bei Húsavik (= "Häuserbucht")
Lustige Verkehrsschilder
Bei Landmannalaugar,
den "heißen Quellen der Männer von Land"
Bunte Felsen
Bunte Wanderer
Fjallabuð (= "Mountain Mall")
Camp und abgesoffener Jeep
Camp "von oben"
Sonnenuntergang am Zeltcamp
Kap Dyrhólaey (= "Türhügelfelsen")
Der 60m hohe Seljalandsfoss an der Südküste
Jökullsárlon, die "Gletscherlagune"
und dem Vatnajökull im Hintergrund,
dem größten Gletscher Europas (9000km²)
An der Nordküste der Snaefellsnes-Halbinsel
Der sagenumwobene Snaefell, Inspiration für viele Künster
(Jules Verne, Halldór Laxness). Bei Esotherikern gilt er als "das dritte Auge Islands".
Wo sind die anderen beiden?????