Mittwoch, 4. Oktober 2006

Schlachtfest in Kathmandu

Hier, d.h im schönen Kathmandu, fand in den letzten Tages eine äußerst wichtige hinduistische Feierlichkeit statt: Dashain

Das ist ein Fest, welches ungefähr ähnlich wichtig ist, wie Weihnachten in der christlichen Welt und so werden zu diesem Anlass den 3 Millionen hinduistischen Gottheiten, viele (sehr viele) Opfer dargeboten.

Meist bunt gefärbter Reis, oder Blumen oder gefärbter Reis mit Blumen oder Obst oder Obst mit Blumen oder Räucherwerk oder Räucherwerk mit Blumen oder Tiere (Hühner, Enten, Schafe, Ziegen, Wasserbüffel) oder Kinder, Schwiegermütter und Ehefrauen.

Ab "Kinder" war ein Scherz!


Jedenfalls war hier mächtig was los.

Gestern z.b. war feierliches Abschlachten angesagt. Wir (d.h. Jannis, mein Wanderkumpan vom Everset, Robert, ein ausgestiegener Schweizer, der mit seinem Uhrmacherjob in der Schweiz gebrochen hat und stattdessen seit 2 Jahren auf dem indischen Subkontient rumtourt und noch diverse andere Backpackerlegenden) waren im Stadtzentrum auf ’nem Militärexerzierplatz der hübsch hergerichtet war mit ziemlich viel repräsentativen Tamam, schlechter Militärkapelle (sehr schlecht), 7 hübsch geschmückten Opferstellen und reichlich militärischem und religiösem Zierrat und Trara.

Dann wurden die Messer gewetzt und geschwungen und die Köpfe rollten (Köpfe von Ziegen und Kühen - Hühner und Enten wurden gar nicht erst reingelassen, sondern vorher schon platt gemacht).

Die Körper zuckten dann noch ein bisschen während sie 2 mal um die Opferstöcke herum gezogen wurden (während aus den Halsschlagadern noch der rote Saft rausströmte) und auch die abgehackten Köpfe blinzelten, verdrehten noch ein bisschen die Augen und zuckten mit den Ohren.

Wir haben uns gefragt, ob die armen Biester wohl noch was mitkriegen und sich vielleicht ein wenig wundern, was gerade los war ("Hallo, was soll das?").

Ich glaube schon, also d.h. ich frage mich, warum soll ein Wirbeltier unmittelbar und SOFORT in dem Sekundenbruchteil versterben, in dem der Kopf vom Rest getrennt wird. Wahrscheinlich sind die Betroffenen doch erst wirklich dann tot, wenn die Brennstoffzelle, also das Gehirn tot ist, also aller Sauerstoff aufgebraucht ist?

Oder?

Und das dauert doch noch eine Weile, so dass genügend Zeit bleibt festzustellen, dass man keine Luft mehr kriegt, und dass jemand einen (bzw. nur den eigenen Kopf) irgendwo hinträgt und vielleicht sieht man ja noch, was so um einen herum passiert, z.B. der Körper 3x um den Opferstock herumgezogen wird.

Da kann man sich dann auch gleich fragen, wie das so mit der Guillotine ist, bzw. besser gesagt, mit denen, die drunter leigen.... oder lagen.

*Zack*

Ab die Rübe

Tot?

Nee, noch nicht (wart, wart, wart)

So. Jetzt (vielleicht)...


Naja, genug der Gedankenspiele.

Nicht sehr appetitlich.


Geböllert wurde hingegen überhaupt nicht.

Nur mit jeden Kopp-Abhack wurde ein Salutschuss abgefeuert.

Zum Abschied schätze ich (so "tschüss Ziege" *PENG* oder "tschüss Kuh" *PENG* oder "tschüss Wasserbüffel" *PENG*).

Hmja, andere Länder andere Sitten.


So, das reicht. Geplante Romanlänge ist bereits überschritten (liest ja sowieso keine Sau hier).

Euch weiterhin alles Liebe und viel Spass beim Tag der dt. Einheit!




Schlachtfest: Kuh mit Kopf


Schlachtfest: Kopf halb ab


Schlachtfest: Kopf ganz ab -
ob sie wohl noch etwas merkt?
("Hallo, was soll das?
Ich find' das nicht lustig, Mannoo!

Hört mal auf damit!
")